Besuch des Bieneninstituts und Stadtführung in Celle

Im Rahmen der  vereinsinternen Aktivitäten hat K.S. einen Besuch des Bieneninstituts in Celle mit anschließender Stadtführung organisiert. Mit 9 Mitgliedern sind wir am 12.09.2023 nach Celle gefahren.

Das Bieneninstitut ist wunderschön im  Französischen Garten am Rande der Innenstadt von Celle gelegen. Es blickt auf eine fast 100jährige Geschichte zurück. Heute ist es Teil des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und  ein Kompetenzzentrum für alle Belange der Bienenhaltung und der angrenzenden Bereiche, wie Umweltmonitoring, Pflanzenschutz und Landwirtschaft. Das Institut hat ca. 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie acht Auszubildende. Die Abschlussprüfung der Auszubildenden zum Tierwirt, Fachrichtung Imkerei, kann bundesweit ausschließlich am Bieneninstitut abgelegt werden.

Für den Besuch waren ca. 2,5 Std. vorgesehen. Die Komplexität des Themas und die Aufgabenvielfalt des Instituts haben sehr schnell deutlich werden lassen, dass dieser Zeitrahmen knapp bemessen ist. Wir wurden von vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr herzlich empfangen, die uns auf hohem fachlichen Niveau über Bienen, Bienenhaltung, Honigproduktion und Bienenforschung informiert haben.

Das Bieneninstitut hat eine beratende Funktion für die Hobby und Berufsimker. Diese können sich vor Ort in der Bienenhaltung oder der Bekämpfung der weit verbreiteten Bienenkrankheiten  Amerikanische Faulbrut (AFB) und Varroose beraten lassen. Sie können aber auch ihren Honig untersuchen lassen. Das Bieneninstitut untersucht jährlich mehr als 2500 Honigproben. Ebenfalls als Dienstleistung zur Unterstützung der Imker ist die Aufzucht der Bienenköniginnen zu verstehen, die auch versandt werden können. Jährlich züchtet und verkauft das Bieneninstitut ca. 2500 Bienenköniginnen.

Daneben sind dem Bieneninstitut auch amtliche Aufgaben übertragen. So erteilt das Institut Seuchenfreiheitsbescheinigungen und führt Laboruntersuchungen im Rahmen der  Lebensmittelkontrolle durch. Für die Laboruntersuchungen ist das Bieneninstitut akkreditiert und an Vergleichsuntersuchungen beteiligt.

Ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld ist die Forschung im Bereich der Pflanzenschutzmittel. Bienenschutz und Pflanzenschutz stehen im Konflikt und es gilt, Pflanzenschutzmittel hinsichtlich der Bienengefährlichkeit zu analysieren. Hier beteiligt das Bieneninstitut sich an Forschungsvorhaben.

Das Wetter und die knappe Zeit haben leider verhindert, dass wir den Gartenbereich kennen lernen konnten. Das Bieneninstitut hält ca. 700 800 Bienenvölker vor Ort und an anderen Stellen, u.a. auf der Insel Neuwerk. Es erzielt eine jährliche Honigernte von ca. 30 t. Der Honig kann auch vor Ort in Celle gekauft werden.

Es waren nicht nur die Bienen, sondern auch die vielen, fundierten Informationen, die unsere Köpfe summen ließen. So war nach gut 2 Std. ein kleiner Spaziergang durch Celle und ein Mittagessen mit gutbürgerlichem Speisenangebot willkommen. Der urige Name des Lokals „SchweineSchulze“ tat dem Appetit und der Schmackhaftigkeit der Speisen keinen Abbruch.

 

 

Die großzügig bemessene Pause tat allen gut und gestärkt haben wir dann an einer gleichermaßen informativen und kurzweiligen  Stadtführung durch den historischen Stadtkern von Celle teilgenommen. Das ist insbesondere im Hinblick auf die FachwerkArchitektur lohnenswert, denn Celle verfügt heute noch über mehr als 500 Fachwerkhäuser und gilt als das größte zusammenhängende Fachwerkensemble der Welt. Viele der Fachwerkhäuser sind sehr schön und aufwändig restauriert. Die Gästeführerin hat es verstanden, in ihren Schilderungen die Geschichte der Stadt aufleben zu lassen aber auch mit aktuellen Entwicklungen zu verbinden.

Wie bereits bei der Führung durch das Bieneninstitut hätten wir auch bei der Stadtführung mehr Zeit haben können. Aber die An und Abreise von jeweils ca. 200 Kilometer brauchte ihre Zeit, sodass wir uns am Nachmittag wieder auf den Heimweg gemacht haben. Zusammenfassend waren alle Teilnehmer der Meinung, dass dieser Besuch sich auf jeden Fall gelohnt hat und in der einen oder anderen Form durchaus wiederholt werden sollte.